Renato Ratti kam ohne jegliche Familientradition zum Wein. Frei von den Bindungen der Vorfahren, konnte er den Barolo ohne jegliche Konditionierung erleben. 1965 kaufte Renato Ratti den ersten Weinberg für die Produktion von Barolo: es war ein kleiner Weinberg in der historischen Gegend von Marcenasco, unterhalb der Abbazia dell'Annunziata in La Morra. In der alten Abtei (15. Jahrhundert) wurde der erste Barolo Marcenasco aus einem einzigen Weinberg (Cru) gekeltert. Im Jahr 1969 trat sein Neffe Massimo Martinelli, ebenfalls Önologe, in den Betrieb ein, mit dem die Technik der Weinbereitung, des Ausbaus und der Verfeinerung des Barolo Marcenasco verfeinert wurde, um eine raffinierte Eleganz, Finesse und Langlebigkeit dieses wichtigen Weins zu erreichen. Von Mitte der siebziger bis Ende der achtziger Jahre wurde Renato Ratti ein wichtiger Bezugspunkt für den Wein in den Langhe und in Italien. Er wurde zum Präsidenten des Konsortiums Barolo und später zum Direktor des Konsortiums Asti ernannt. Nach seinem frühen Tod trat sein Sohn Pietro, der gerade sein Önologiestudium in Alba abgeschlossen hatte, in das Unternehmen ein. Die Erweiterung und Umstrukturierung der Weinberge der Familie wurde in den 1990er Jahren fortgesetzt, und die Suche nach der Einzigartigkeit der Herkunft der verschiedenen berufenen Unterzonen ging weiter.